Workshop der PETER JENSEN Stiftung

Zweitägiger Praxisbezogener Unterricht im SHK-Handwerk

Fotos und Text von Dirk Fänger

 

Der Ruf des Handwerks nach Fachkräften wird immer lauter, nach wie vor suchen viele Firmen gut ausgebildete Fachkräfte. Die Peter-Jensen-Stiftung hat einen Workshop-Katalog entwickelt, in dem der Unterricht an der Berufsschule zusammen mit Herstellern praxisbezogen erfolgt. Der Schwerpunkt ist die Unterstützung der Schulen bei der Ausbildung im SHK-Handwerk.

Davon profitierten am 12.09.23 und 13.09.23 die Auszubildenden des Berufes Anlagenmechaniker SHK des 2. und 3. Ausbildungsjahres an der Heinrich-Büssing –Schule.

Am 12.09.23 hatten die Lehrlinge des 3. Ausbildungsjahres Besuch von einem Vertreter von der Bosch Thermotechnik GmbH. Teamleiter Dirk Fänger hatte bereits im Februar 2023 den Termin mit Referent Jörg Ritter festgelegt. Das Thema passend zum Lernfeld 9 „Trinkwassererwärmungsanlagen installieren“ war die zentrale und dezentrale Trinkwassererwärmung sowohl mit fossilen Brennstoffen als auch mit elektrischer Energie. Beide Klassen kamen in den Genuss eines gut 90-minütigen Vortrages, der Theorie und Praxis verknüpfte.

 

Herr Ritter hatte dazu verschiedene Anschauungsmaterialien und Broschüren mitgebracht. Weiterhin nutzte er ein Heizwertgerät der 7-er-Reihe des Hersteller, welches im Laborraum des HBS vorhanden war und für den Vortrag in den Unterrichtsraum gerollt wurde.

Zu Beginn wiederholte Herr Ritter zusammen mit den Schülern die Grundlagen der Trinkwassererwärmung. Dazu zählen u.a. die Einteilung in Einzel-, Gruppen- und zentraler Versorgung mit Warmwasser sowie die Unterscheidung in zentrale und dezentrale Trinkwassererwärmung (Durchlauferhitzer, Einsatz von Trinkwasser- und Pufferspeichern).

 

Anschaulich mit Hilfe von Bildern und Animationen erklärte Herr Ritter die Unterschiede. Viele Fragen der Schüler zu Wasserschaltern, Umschaltventilen sowie zur Warmwasservorrangschaltung wurden von Ihm beantwortet. Interessant war für die Schüler, dass fast alle Armaturen, die in den Geräten verbaut werden, durch die Reihen der Schüler als Anschauungsmaterial liefen. Vor allem die Spaltmaße des aufgeschnittenen Wärmetauschers waren für die Auszubildenden interessant. Herr Ritter konnte dadurch anschaulich zeigen, warum häufig Wärmetauscher ausgetauscht werden müssen, weil sie schnell verstopfen.

Abschließend wurde noch die Verbindung zum neuen Heizungsgesetz, indem er den Schülern Beispiele für die Trinkwassererwärmung durch erneuerbare Energien sowie durch Wärmepumpen präsentierte und auch den Schülern den Einsatz von Frischwasserstationen für diesen Bereich ans Herz legte. Auch hier unterstützte er seine Erklärungen wieder mit sehr guten Bildern.

Der Tenor der Schüler war eindeutig. Es war sehr anspruchsvoll, aber auch sehr lehrreich und interessant. Insgesamt für beide Klassen eine Unterrichtseinheit zum Anfassen.

 

Am 13.09.23 folgte dann der 2. Teil des Doppelpacks der Jensen-Stiftung. Dieses Mal reiste Referent Rolf-Peter Stader von der Firma Kemper mit einem Kemper-Mobil an und parkte vor dem Raum A 008 der Heinrich-Büssing-Schule. Auch der zuständige Außendienstmitarbeiter für den Bereich Braunschweig Ralf Trick war vor Ort und begrüßte zusammen mit dem Teamleiter Dirk Fänger die Schüler. Das Thema „Schutz des Trinkwassers an jeder Schnittstelle durch Armaturen“ passte ins Lernfeld 5 „Trinkwasseranlagen installieren“. Nutznießer waren dieses Mal die beiden 2. Lehrjahre der Anlagenmechaniker SHK sowie das 4. Lehrjahr der Technischen Systemplaner Versorgungs- und Ausrüstungstechnik. Auch hier wurden wieder zwei Gruppen gebildet. Beide hatten jeweils einen gut 120-minütigen Vortrag mit einer ca. 15-minütigen Praxiseinheit auf dem Kemper-Mobil.

Nach einem kurzen Exkurs zur Hersteller knüpfte Herr Stader schnell die Verbindung zur Trinkwasserhygiene und erinnerte die Auszubildenden an ihre Verantwortung, dass sie die einschlägigen Vorschriften und Normen (Trinkwasserverordnung, DIN EN 1717 sowie Din 1988-100) bei den Planungen und Installationen jederzeit beachten müssen.

 

Zuerst unterteilte der Referent die Armaturenarten in Sicherheits- und Sicherungsarmaturen und zeigte den Auszubildenden fast alle Armaturen als Schnittmodelle. Diese liefen durch die Reihen der Schüler/-innen und hier stellten die Sie schon viele Fragen, die von Herrn Stader auch umgehend beantwortet wurden. Der Referent hatte zu jeder Frage auch fast sofort einen Praxisbezug und verdeutlichte den Schüler das durch viele Bilder und Beispielen aus seiner Präsentation und deren genauen Erläuterung. Viele Schüler waren erstaunt, wie klein manchmal der Durchfluss durch die Armaturen ist. Auch einige der Praxisbeispiele kannten einige Schüler/-innen aus ihrer kurzen beruflichen Praxis bereits.

Als dann das Thema „Instandhaltung- und Wartungsintervalle“ an der Tagesordnung war, wurde das Erstaunen noch größer. Herr Stader zeigte anschaulich, welche Verantwortung der Anlagenmechaniker in Bereich der Trinkwasserhausinstallationen hat. Die Animationen zum Leersaugen von Badewannen etc. brachten sicher einige Schüler/-innen zum Nachdenken.

 

Den Abschluss bildete der Praxisteil im Kemper-Mobil. Dort zeigte Herr Stader in Kleingruppen die Wartung eines kontrollierbaren Rückflussverhinderers, eines Systemtrenners und eines Rohrbelüfters. Dieser Praxisteil war ein gelungener Abschluss unter den Vortrag.

Auch hier war der Tenor der Schüler wie bereits am Vortag eindeutig. Es war sehr anspruchsvoll, aber auch sehr lehrreich und interessant.

Insgesamt ein Doppelpack der Jensen-Stiftung, der von den Referenten der Hersteller für die Auszubildenden sehr interessant gestaltet wurde. Unterrichts zum Anfassen für insgesamt 70 Schüler der Heinrich-Büssing-Schule.

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